Traditionelles Weihnachtskonzert der Wiesentaler in diesem Jahr mal anders

Mehrere Wochen haben sich rund 120 Musikerinnen und Musiker der Wiesentaler Musikkapelle Stadtlohn auf ihr traditionelles Weihnachtskonzert in der Stadthalle vorbereitet. Eine Woche vor dem Konzert, welches immer am Vorabend des dritten Advents stattfindet, hat sich der Vorstand allerdings dazu entschlossen, das traditionelle Weihnachtskonzert auf altbekannter Art abzusagen und umzuplanen. Auch wenn es gesetzlich möglich gewesen wäre, war den Verantwortlichen bewusst, dass dies das falsche Zeichen gewesen wäre.

Eine einwöchige Vorbereitungszeit und viele Profis in ihren jeweiligen Bereichen machten es den Wiesentalern möglich, das Weihnachtskonzert auf eine neue Art und Weise durchführen zu können. Den Anfang machte am Freitagabend die Wiesentalerjugend. Die insgesamt ca. 50 Musiker und Musikerinnen der Aufbaustufe und des Jugendblasorchester hatten trotz grundsätzlichem Ausschluss von Gästen die Möglichkeit wenigstens vor Ihren Familien zu spielen. Jeder Musiker durfte 2 Familienmitglieder aus seinem Hausstand (insgesamt ca. 70 Gäste) einladen. Am Samstagvormittag hat dann das Hauptorchester mit ca. 70 Musikern seinen Teil des Weihnachtskonzertes eingespielt. Schon wie in den Vorjahren wurde das Konzert durch die Lichttechnik des Teams von Carsten Weitzel optisch hervorgehoben. Und dank des Anlagen- und Technikteams der Wiesentaler, welches aus Tobias und Jochen Wilde, Philipp Kloster und Jonas Hayk besteht, und der Unterstützung durch Dirk Schlattmann konnte das gesamte Konzert film- und tontechnisch aufgenommen werden.

Am Sonntag, dem dritten Advent, um 16:30 Uhr war es dann so weit, das Konzert wurde auf YouTube gestreamt. Nach der Begrüßung durch Jana Liemann, bedankte sich die Moderatorin Inge Schlattmann schon im Voraus bei vielen Helfern und allen die sich impfen und testen ließen und auch Ihre Maske trugen. Nur so war das Konzert möglich. Als Unterstützung für Inge begrüßte auch der 2. Moderator des Konzertes, Maximilian Wewers, das Publikum in der Stadthalle und vor den Bildschirmen.

Dieser kündigte direkte die musikalische Aufbaustufe erstmals unter der Leitung von Pia Lesker an. Seit Anfang 2021 hat Pia, ein Eigengewächs der Wiesentaler, das Dirigat von Laura Wilde übernommen. Als erstes Stück wurde das Medley „Disney Magical Marches“ gespielt. Zu finden waren in diesem Potpourri Ausschnitte aus dem Liedern Superkalifragilistikexpialigetisch aus dem Film Mary Poppins, dem Elefantenmarsch aus dem Film Dschungelbuch und dem Micky Maus-Marsch aus dem gleichnamigen Film. Nach dem Ausflug in Disneys Welt wurde der 80er Jahre Hit „Final Countdown“ von der Aufbaustufe präsentiert. Nach großem Applaus der stolzen Familienmitglieder räumte die Aufbaustufe für das Jugendblasorchester die Bühne. Unter der Leitung von Jörg Lesch startete das Jugendblasorchester mit dem Titel „Westminster Fanfare“ ihren Konzertteil. In dieser würdevollen Fanfare konnte die Melodie Exelsis Deo wiedergefunden werden. Im Anschluss ging die rasante Fahrt weiter mit „Lord of the Dance“. Hier spielte Jannah Robert ein wunderschönes Querflötensolo und die Jugend konnte zeigen, dass auch ein schnelles Tempo kein Problem für sie ist. Danach sprang das Orchester mit dem Titel „80s Flashback“ in der Zeit zurück. Abgerundet wurde dieser Titel durch die Solisten Janine Van der Kuil am Saxophon, Bastian Gehling an der Trompete und Leon Hueske an der Posaune.Zum Abschluss des Konzertteils am Freitagabend, gab das Jugendblasorchester noch den Titel „Marys Boychild“ zum Besten.

Anders als in den vergangenen Jahren ging es nicht direkt im Anschluss mit dem Hauptorchester weiter. Das Hauptorchester spielte erst am nächsten Tag seinen Konzertteil ein. Unter der Leitung von Sebastian Sürgers starteten die Musikerinnen und Musiker ab 10 Uhr mit der Aufnahme. Genau wie am Vorabend nahmen 3 Kameras das Geschehen auf der Bühne auf. Der erste Titel des Tages war „Adventure“ von dem Komponisten Markus Götz. Dieser Abenteuerfilm aus Tönen handelt von einem mutigen Helden, der viele Abenteuer erlebt. Auf diesen musikalischen Blockbuster folgte dann etwas Ruhigeres. Mit der zarten Melodie von „We may rise“ beschallten die Wiesentaler die leider leere Stadthalle. Im Anschluss an diese ruhigen Klänge ging es auf eine schnelle und rasante Schlittenfahrt mit dem ukrainischen Choral „Let the Bells Ring“.

Anschließend hielt Inge Schlattmann kurz inne und blickte auf die Coronazeit im Musikverein zurück. Wer aber dachte, dass das Langweilige hätte bedeuten können, der lag falsch. Eher im Gegenteil. Es wurde mehrfach geheiratet und 4 kleine Wiesentaler erblickten das Licht der Welt. Alle Musiker wurden mit eingebunden. Sei es durch die Adventskalenderaktion im vergangenen Jahr, das Zusammenstellen von Collagen durch eingesandte Fotos oder kleine Aufmerksamkeiten für jeden Einzelnen. Auch für die Jugend wurden Aktionen wie z. B. das Sommerzeltlager oder auch das Familienkonzert am Probenraum gestartet und nicht zu vergessen sind die zahlreichen Treffen von kleinen Gruppen. Aber für das Jahr 2022 erhoffen sich alle Musiker wieder ein normales Wiesentaler-Jahr mit Schützenfesten, Ständchen, Umzügen und allem was dazu gehört.

Danach ging es aber musikalisch mit der „Kreuzritterfanfare“ weiter. Ein besonderer Dank ging in diesem Fall an die 4 Fanfarenspieler Rene Pennekamp, Mareike Kößer, Paul Lammers und Luca Vens, die mit gekonnter Intonation für den guten Ton sorgten. Nahtlos schloss dann ein Medley aus dem Musical „Tanz der Vampire“ an. Teil dieses Medley waren die Titel: Für Sarah, Ewigkeit, Totale Finsternis und natürlich der Tanz der Vampire. Abgerundet wurde dieses Stück durch ein perfektes Solo auf dem Altsaxophon von Astrid Harker. Dann reisten die Wiesentaler nach Russland. Der von Alexander Pushkin komponierte und gleichnamige Walzer erklang. Nach dem Tiroler Marsch „Ein Leben fürs Regiment“ ging es auch schon auf das Ende des Konzertes zu.

Zeit, um Danke zu sagen. Dies hatten die beiden Moderatoren Inge Schlattmann und Maximilian Wewers bereits getan und auch Jana Liemann versäumte dies nicht. Aber sie wollte auch zurückblicken. Voller Trauer, aber auch Dankbarkeit erinnerte sie an Otger Twyhues der am Freitag im Alter von 88 Jahren, nach über 70-jähriger Mitgliedschaft, verstorben war. Ebenfalls dachten die Wiesentaler an die 2021 Verstorbenen des Vereins: Alfons Lachmann, Heinrich Buning und Helmut Reidegeld, die unter anderem mit ihrer jahrzehntelangen Arbeit das Fundament für die heutigen Wiesentaler legte. Mit der Polka „Mitten im Leben“ möchten sich die gesamten Wiesentaler bei allen, aber an diesem Tag besonders bei Otger Twyhues ihrem Ehrenvorsitzenden, bedanken.

Zu guter Letzt nahm auch unser Dirigent Sebastian Sürgers das Mikrofon. Wie in jedem Jahr, hatte das Hauptorchester auch in diesem Jahr eine Zugabe vorbereitet. Auch wenn in diesem Jahr das Publikum fehlte, welches sich diese gewünscht hätte, gaben die Musiker diese zum Besten. Mit dem Titel „A Winters Night“ mit einem Solo von Christel Bockwinkel auf der F-Blockflöte wurde ein letztes Mal an diesem Abend Klangmalerei betrieben.

Abschließend blicken die Wiesentaler positiv in das nächste Jahr und würden sich freuen, wenn sie am 29.4.2022 bei ihrem Frühjahrskonzert in der St. Josef-Kirche wieder viele Gäste begrüßen dürfen.

Über eine Spende zugunsten der Jugendarbeit der Wiesentaler würden sie sich sehr freuen.

VR-Bank Westmünsterland – DE14 4286 1387 3513 1641 00
Sparkasse Westmünsterland – DE96 4015 4530 0190 5522 08